Macht Wein klug? – oder trinken Kluge Wein?
Je intelligenter der Mensch ist, desto eher trinkt er Wein! Solche Meldungen erfreuen das Herz des Weintrinkers (das ja durch die Polyphenole des Weins sowieso schon besser in Schuss ist als das von Abstinenzlern). Nun also sind wir auch noch klüger. Es kommt immer besser! Eine Studie der Uni Kopenhagen bestätigt die heimliche Annahme vieler Weinfreunde, dass mit steigendem IQ die Wahrscheinlichkeit steigt, einen Weintrinker vor sich zu haben. Das gilt zwar zunächst nur für die Dänen, aber IQ- und weinmäßig sind wir Deutschen ihnen ja doch ziemlich ähnlich – oder?
Stochastiker (vor allem die Bierliebhaber unter ihnen) mögen jetzt vielleicht einwenden, dass in Dänemark wie in Deutschland Wein vermehrt von Personen mit höherem Einkommen getrunken wird und diese Gruppe in der Regel eine bessere Bildung genossen hat. Aber dieser Zusammenhang wurde in der dänischen Studie natürlich berücksichtigt – und trotzdem bleibt es bei der „signifikanten Korrelation“!
Bleibt die Frage: Macht nun Wein schlau oder trinken kluge Leute Wein? Hier hilft vielleicht eine Langzeitstudie des Londoner University College weiter. Ein Test mit 10.000 britischen Beamten (aus einer Bildungsschicht) ergab, dass bei einem Intelligenztest diejenigen die besten Ergebnisse erzielten, die pro Tag eine halbe Flasche Wein tranken. Die Forscher erklären sich dieses Phänomen damit, dass der Wein den Blutfluss im Gehirn erhöht, woraus letztendlich die bessere Denkfähigkeit resultieren könnte. Aber auch hier wird der Pessimist natürlich einwenden, sei noch nicht geklärt, was zuerst da war, die Intelligenz oder die Affinität zum Wein.
Was kann man den vielen deutschen Biertrinken nun raten?
Vielleicht kann man es so sagen:
Es ist auf alle Fälle nicht dumm, Wein zu trinken.