IN VINO SANITAS – 5

Auf den Spuren von „Wein und Gesundheit“

Ob Hildegard von Bingen, Paracelsus oder Goethe- bei einem Streifzug durch die Geschichte finden sich immer wieder bekannte Namen, die schon zu ihren Zeiten die heilsame Wirkung des Weines anpriesen.

 

Die alten Griechen -Schmerzlinderung durch Wein

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„Zum Wohl“: Die Tradition, sich mit diesen Worten zuzuprosten, kannten schon die alten Griechen. In über 200 Heilkultstätten huldigten diese ihrem Heilgott Asklepios etwa durch Trinkkuren. Zur Linderung von Krankheitssymptomen wurden „Rausch-Weine“ verordnet. Hippokrates nutzte bereits 400 v. Chr. Wein, um Patienten in der Genesungsphase wieder zu kräftigen. Auch als Beruhigungs- und Schlafmittel und zur Bekämpfung von Kopfschmerzen
kam er zum Einsatz.

Kulturen des Altertums

Wein gegen Ischias

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Verschiedene Kulturen des Altertums benutzten Wein mit Zusatz von Pflanzenstoffen oder auch pur als narkotisches Analgetikum bei Ischiasschmerzen und Herz-Kreislauf Störungen. Aber auch Augenkrankheiten und Völlegefühl wurden mit Wein behandelt. Auch als harntreibendes Mittel wurde der Wein schon eingesetzt.

 

 

Römische Legionäre

Wein zur Hygieneverbesserung

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Römische Legionäre tranken den Wein nicht nur nach, sondern auch während ihrer Feldzüge. Als Zugabe zum Wasser verbesserten sie so dessen hygienische Qualität. Auch kam Wein als Desinfektionsmittel bei der Wundbehandlung zum Einsatz.
Inzwischen wurde übrigens vielfach bestätigt, dass Wein tatsächlich gewisse bakterientötende Wirkungen hat.

 

 

Hildegard von Bingen

Wein gegen Wutausbrüche

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Die Äbtissin Hildegard von Bingen galt im 12. Jahrhundert als Prophetin und Mystikerin des Mittelalters. Mittels Heilkraft verschiedener Kräuter und Gewürze trachtete Sie, die Balance der vier Körpersäfte Blut, Schleim, Gelbe und Schwarze Galle herzustellen.
Reizbarkeit und Wutausbrüche, die von einem „ungesunden Übermaß an Schwarzgalle“ herrührten, bekämpfte sie mit einer halben Tasse Weißwein, die bis kurz vor den Siedepunkt erhitzt – und dann mit Wasser gemischt wurde.
 

Friedrich Hoffmann

Viel hilft viel

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Der Chemiker und Mediziner Friedrich Hoffmann, erster Professor an der Martin-Luther-Universität Halle und Leibarzt des Preußenkönigs Friedrich I. entwickelte die „Wein-Cur“. In der ersten Woche sollten die Patienten zunächst anderthalb Liter Wein täglich trinken. Diese Dosen wurden dann im Laufe der Kur gesteigert, so dass in der fünften Woche sechs bis acht Liter Wein pro Tag auf dem Speiseplan standen.

 

 

Paracelsus

Wein auf Rezept

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Im 16. Jahrhundert, zu Zeiten des Alchimisten und Arztes Theophrastus Bombastus von Hohenheim, bekannt unter dem Namen Paracelsus, waren Traubenkuren in deutschen Heilbädern im Trend. Wein als heilender Wirkstoff setzte sich so sehr durch, dass durch die Ärzte bestimmte Weine zur Genesung verschrieben wurden, jedoch in Maßen. Denn wie Paracelsus bemerkte:“ Alle Ding‘ sind Gift und nichts ohn‘ Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.“

 

 

Goethe

Wein als Sorgenkiller und Inspirationskick?

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Johann Wolfgang von Goethe, nahm in vielen seiner Werke Bezug auf den Wein. Er pries immer wieder seine wohltuenden Eigenschaften. 1829 fand sich in seinem Haushaltsbuch unter dem Stichwort „Weinerwerb“ eine Summe, die 20 Prozent der Gesamtausgaben ausmachte. Um mit Goethes Worten zusammenzufassen:

Für Sorgen sorgt das liebe Leben
Und Sorgenbrecher sind die Reben.

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