Grauburgunder

Grauer Burgunder – Ruländer

Synonyme: Grauburgunder, Pinot Gris, Pinot Grigio, Tokay d’Alsace, Malvoisie, Rulandske Sede, Roter Clevner

Der Name Ruländer geht zurück auf Johann Seeger Ruland, der 1711 den Anbauwert dieser Sorte erkannte. Mit einer Anbaufläche von ca. 7100 ha (2019) zählt Deutschland zu den wichtigsten Anbauländern der Sorte.

 

Traube des Grauen Burgunders (JS)

Traube des Grauen Burgunders (JS)

 

Die typisch kompakte Traubenstruktur führt leicht zum Befall der Trauben mit Botrytis cinerea, im ungünstigsten Fall auch mit anderen Schaderregern. Besonders bei feuchtwarmer Herbstwitterung besteht die Gefahr der Bildung von Essigfäule. Die Neigung zur Edelfäule wurde klassischerweise genutzt, um hochkarätige edelsüsse Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen zu erzeugen. Neben dem als ‚Ruländer‘ vermarketen, eher wuchtigen Weintyp, hat sich die Bezeichnung ‚Graue Burgunder‘ für eine weitere Ausbau-Variante entwickelt. Hierzu werden die Trauben in gesundem Zustand zur Gewinnung fruchtiger, schlanker, trockener Weine geerntet.
Der Ruländer bevorzugt gut durchlüftete Lagen mit gut drainenden Böden bei gleichzeitiger guter Wasserversorgung. Daher haben wir unseren Grauburgunder im Gewann Pappen, einem Gewann in der Lage „Alsheimer Sonnenberg“ gepflanzt. Wegen des halbaufrechten Wuchs und der sich deshalb verstärkt bildenden Geiztriebe und Geiztrauben sind zur optimalen Qualitätsausprägung ertragsreduzierende Maßnahmen und entsprechende Laubarbeiten, wie Entblätterung sowie das Entfernen der Geiztrauben unabdingbar.
Farbabweichungen in Trauben und Beeren sind aufgrund der Mutationsfreudigkeit nicht selten zu beobachten.
Wir ernten unsere Ruländer – Graue Burgunder bewusst früh um leichtere, fruchtige Weine des Typs „Grauburgunder“ zu erzielen.

 

Grauburgundertraube (JS)

Grauburgundertraube (JS)

 

Herkunft:
Es wird vermutet, dass die Sorte im Burgund als Mutation des Pinot Noir ausgelesen wurde. Von dort aus gelangte sie 1375 unter Karl IV. an den Plattensee nach Ungarn. Durch General Lazerus von Schwendi kam sie 1568 aus dem Tokaj (Ungarn) ins Elsaß und an den Kaiserstuhl. Wie schon erwähnt geht der Name Ruländer auf Johann Seeger Ruland zurück, der 1711 die Sorte in einem verwilderten Garten in Speyer entdeckte. Damit begann die Verbreitung des Grauen Burgunders als Ruländer, auch Speyerer oder Vinum bonum genannt. In Ertragsweinbergen läßt sich nicht selten die Mutationsfreudigkeit des Ruländers beobachten. Gelegentlich findet man neben den typisch rotbraun gefärbten Trauben des Ruländers auch komplett weiße oder blaue Trauben, sowie auch weiße bzw. blaue Traubensegmente. Häufiger kommen auch einzelne weiß- oder blaugefärbte Beeren oder Beerensegmente vor.

 

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